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Das ist das Geheimnis von Frauen in Führungspositionen

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Vor nur zwei Monaten gründeten vier Frauen BizzMiss, ein Magazin "von Frauen für Frauen für alles, was den Beruf angeht". Wir haben uns mit Melanie Croyé, Anna Baumbach, Sandra Ketterer und Inga Höltmann über Do's and Dont's der Wirtschaftsfrauen, Klischees und Wirtschaftsjournalismus unterhalten.

HuffPost: Frauen stoßen in der Berufswelt immer noch auf Schwierigkeiten. Kaum zu glauben im 21. Jahrhundert. Was sind die drängensten Probleme?

Anna: Das drängendste Problem ist sicher, dass Rollenklischees noch nicht aufgebrochen wurden. Ja, Frauen sind gleichberechtigt, starten mit denselben Voraussetzungen in das Berufsleben - aber sobald es um das Thema Familie geht, liegt die Hauptlast immer noch bei ihnen. Hier findet zwar langsam ein Umdenken statt, aber leider noch in den wenigsten Chefetagen. Auch dass Frauen insgesamt zurückhaltender sind und weniger fordernd um ihr Gehalt verhandeln, wird ihnen als Nachteil ausgelegt.

HuffPost: Karriere vs. Familie - immer noch ein schwieriges Thema für Frauen. Spürt ihr diesen Druck?

Melanie: Wir sind alle selbständig, da fällt es uns leichter, uns unsere Zeit selbst einzuteilen. Aber das ist natürlich keine Option für alle Frauen – da sind dann die Unternehmen in der Pflicht. Noch lastet hier der meiste Druck auf den Frauen, die das Gefühl haben, sich zerreißen zu müssen. Dabei lernen sie durch die Doppelbelastung auch eine Menge: Multitasking, Ruhe bewahren. Einige Arbeitgeber haben das bereits erkannt und fördern Mütter erst recht. Das ist ziemlich schlau. Aber das müssten noch viel mehr sein!

HuffPost: Im Kino-Film “Stromberg”heißt es sinngemäß: Nur weil eine Frau hässlich ist, heißt das noch nicht, dass sie Talent hat. Welche Rolle spielt Schönheit? Zu schön ist auch nicht gut?

Melanie: Ja, das ist ein spannendes Thema. Frauen werden schnell auf ihr Äußeres reduziert. Wer schön ist, hat nichts im Kopf - das ist ein gängiges Klischee. Das stimmt nicht. Es stimmt aber genauso wenig, dass hässliche Menschen klug sind. Am besten sollte man sich von diesen Vorurteilen gar nicht beeindrucken lassen und einfach sein, wie man ist. Das ist auch das Fazit unserer Kolumne von letzter Woche: Wer sich wohl fühlt, strahlt Selbstsicherheit aus - und das ist mehr wert!

HuffPost: Welche Rolle spielen Vorurteile in eurer Position?

Anna: Ein klassisches Vorurteil ist, unterschätzt zu werden. Als Frau und Journalistin wird man doch gerne in die Mode- und Klatschecke gesteckt - vor allem, wenn man sich gerne hübsch macht oder Nagellack trägt. Und das spielt bei uns natürlich auch eine Rolle.

Melanie: Vor allem im Ausland ist es mir schon passiert, dass ich als Frau nicht ernst genommen wurde: Wenn ich eine Frage gestellt habe, hat man trotzdem dem Mann neben mir geantwortet. Das finde ich traurig. Aber man muss das einfach für sich nutzen. Ich hatte im Gegenzug ganz anderen - fast exklusiven - Zugang zu den Lebenswelten der Frauen in einem Land wie Indien oder Indonesien. Und manchmal macht es auch Spaß, die Männer zu schockieren, wenn das Blondchen dann doch etwas Intelligentes sagt.

HuffPost: Wie lange wird es noch dauern, bis alle Probleme aus der Welt geräumt sind?

Melanie: Darauf gibt es nur eine Antwort: 42!

HuffPost: Eine Frau auf dem Chefsessel - was macht den Unterschied?

Sandra: Zunächst einmal: Frauen sind nicht zwangsläufig die besseren Chefs, das würden wir nie behaupten. Wir haben uns erst neulich mit dieser Fragestellung beschäftigt. Aber tendenziell achten Frauen mehr auf andere, sind weniger ich-bezogen. Wenn sie für Erfolge gelobt werden, verweisen sie eher aufs Team. Das schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Egal, ob Mann oder Frau: Ein guter Chef sollte auf seine Mitarbeiter eingehen, bestimmend sein, aber nicht tyrannisch und auch schwache Momente zulassen. Darin sind Frauen sicher besser, weil sie Unsicherheit nicht so überspielen.

Inga: Ein Dauerbrenner für Frauen in Führungspositionen ist immer die Frage, wie viel Frau sie sein dürfen. Wenn sie nämlich zu feminin sind, gelten sie schnell als zu sanft und zu wenig belastbar. Wenn sie tough sind und sich durchsetzen, werden sie als zickig wahrgenommen. Das ist immer eine Gratwanderung.

HuffPost: Was stört euch an der klassischen Wirtschaftspresse wie der Wirtschaftswoche oder dem Handelsblatt?

Melanie: Uns stört eigentlich nichts. Das Handelsblatt oder die Wirtschaftswoche sind tolle Formate, für die wir teilweise ja auch arbeiten. Allerdings richten sie sich eben hauptsächlich an die, die die Wirtschaft federführend bestimmen: Männer um die 50/60.

HuffPost: Was macht BizzMiss anders?

Sandra: Wir thematisieren das, was Frauen interessiert, die am Anfang ihrer Karriere stehen oder die bereits in einer Führungsposition sind. Wir stellen erfolgreiche Frauen vor, fragen sie, wie sie es geschafft haben. Wir behandeln aber auch Ratgeberthemen, wie Tipps zur Gehaltsverhandlung, immer mit Fokus auf Frauen.

Inga: Wir finden den „klassischen“ Wirtschaftsjournalismus nicht schlecht. Wir erweitern ihn – um die weibliche Perspektive. Frauen interessieren sich genauso für die Themen, für die sich auch Männer in der Wirtschaft interessieren. Aber es gibt eben auch weibliche Themen: Wie setze ich mich unter lauter männlichen Kollegen durch? Wie schaffe ich es, meinen Kinderwunsch mit meiner Arbeit zu vereinbaren? Und da kommen wir ins Spiel.

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